Wallets – Vorteile, Möglichkeiten und Risiken

Über eine sogenannte „Wallet“ erhälst Du Zugriff auf Dein Vermögen (Deine BTC/Sats). Jedoch gibt es unterschiedliche Typen von Wallets. Hier erwartet Dich eine Beschreibung dieser Typen, sowie deren Vorteile, welche Möglichkeiten sie bieten und deren Risiken.

Grundsätzlich gibt es drei Typen von Wallets:

  • Software-Wallets (Programme bzw. Apps)
  • Hardware-Wallets (eigene Geräte)
  • Paper-Wallets (werden in diesem Artikel nicht weiter behandelt)

Schauen wir uns zuerst die Software-Wallets an. Diese können in zwei Gruppen unterteilt werden:

  • Custodian (dt. „Verwahrer“) – Ein Mittelsmann verwahrt Deine BTC/Sats.
  • Non-Custodian – Du hast selbst den Zugriffsschlüssel zu Deinem Vermögen und bist somit Deine eigene Bank.

Der Vorteil einer Custodian-Wallet ist, dass sie für Einsteiger gut geeignet ist. Meist registrierst Du Dich mit Deiner Email-Adresse. Bei Verlust der Wallet (z.B. wenn Dein Smartphone kaputt geht), kannst Du einfach die App auf einem neuen Smartphone installieren, Dich einloggen und hast wieder Zugriff auf Dein Vermögen. Hier liegt aber auch eine Risiko. Erlangt ein Angreifer Zugriff auf Dein Email-Konto, könnte er damit auch Zugriff auf Deine Wallet erlagen und in Folge Deine BTC/Sats transferieren.

Ein weiteres Risiko ist, dass Du Dein Vermögen einem Dritten anvertraust. Wie diese Unternehmen Dein Vermögen verwahren, ist meist unbekannt. Daher solltest Du bei einer Custodian-Wallet immer mit einem Totalverlust Deines Vermögens rechnen.

In Folge heißt das: Für den Anfang und den täglichen Gebrauch eignen sich Custodian-Wallets sehr gut. Auch weil diese Apps oft die Möglichkeit bieten über Lightning, und damit schneller und günstiger als „On-Chain“, zu zahlen. Verwende sie allerdings wie Deine Geldtasche! Habe nur so viel Geld drauf/drinnen, wie man Dir auch an Bargeld stehlen könnte.

Bei Non-Custodian-Wallets ist Dein privater Zugriffsschlüssel in Deiner Wallet hinterlegt. Dieser Schlüssel ist die einzige Möglichkeit auf Dein Vermögen zuzugreifen. Somit ist kein Dritter dazu in der Lage. Das größte Risiko ist hier der Verlust Deiner Wallet. In so einem Fall kann Dich nur noch Dein „Seed“ retten. Das sind jene 12 bzw. 24 Wörter, die Du beim Einrichten der Wallet hoffentlich notiert hast. Mit ihnen kann Dein Schlüssel wieder berechnet und der Zugriff auf Dein Vermögen wieder hergestellt werden.

Ein weiteres Risiko besteht darin, dass ein Angreifer auf Dein Smartphone Zugriff erlangt und dort gezielt Deinen Zugriffsschlüssel ausliest. Aus diesem Grund rentiert sich auch eine kurze Recherche, wie sicher die App ist, die Du als Wallet einsetzen willst. Zusammengefasst heißt das, dass Du bei einer Non-Custodian-Wallet keinem anderen vertrauen musst. Es sind Deine Schlüssel und damit auch Dein Vermögen, allerdings auch Deine Verantwortung! Hinsichtlich der Sicherheit bist Du aber von der Sicherheit Deines Smartphones und der App abhängig.

Eine Hardware-Wallet lässt Dich Deine Schlüssel besonders sicher verwahren. Der Vorteil dieser speziellen Geräte ist, dass Dein privater Zugriffsschlüssel von einem Angreifer nicht ausgelesen werden kann. Die Software, welche bei der Hardware-Wallet zum Einsatz kommt, bildet nur die Schnittstelle. Die eigentliche Arbeit wird auf dem Gerät durchgeführt. Ein Nachteil ist der vergleichsweise hohe Anschaffungspreis. Im Gegenzug erhälst Du eine sehr sichere Zugriffsmethode auf Dein Vermögen. Wie bei der Non-Custodian-Wallet gilt aber auch hier: Es sind Deine Schlüssel und damit auch Deine Verantwortung. Wenn Du jedoch größere Mengen an BTC/Sats verwahren möchtest, sollte es Dir diese Investition wert sein.

Welche Wallet ist nur die Richtige? – Jede! Je nach Anwendungsfall. Für den täglichen Gebrauch oder als Kassen-System, kann eine Custodian-Wallet die richtige Wahl sein. Sobald der Betrag jedoch das übliche Taschengeld übersteigt, solltest Du Deine BTC/Sats unbedingt an eine Non-Custodian-Wallet oder sogar eine Hardware-Wallet senden. Auf diese Weise kannst Du den Komfort einer Custodian-Wallet und gleichzeitig die Sicherheit der Selbstverwahrung nützen.

Disclaimer

Wir sind keine Steuerberater! Die hier angeführten Informationen wurden nach bestem Wissen und Gewissen zusammengetragen und für die Allgemeinheit aufgearbeitet. Irrtümer unsererseits oder zwischenzeitliche Änderungen können wir jedoch nicht ausschließen. Bei der Recherche mussten wir feststellen, dass es einige Ausnahmen und Sonderfälle gibt, die speziell behandelt werden müssen. Aus diesem Grund empfehlen wir im konkreten Fall jedenfalls einen Steuerberater zu Rate zu ziehen!

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